Grüne/FDP/CDW-Gruppe im Kreistag Osnabrück begrüßt Pläne für private Medizinhochschule - fordert aber klaren Nutzen für den gesamten Landkreis

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Die Gruppe von Bündnis 90/Die Grünen und FDP/CDW im Kreistag Osnabrück begrüßen die gemeinsamen Pläne von Stadt und Landkreis Osnabrück, die Gründung einer privaten Medizinhochschule in Zusammenarbeit mit der Hochschule Osnabrück zu prüfen. Die Gruppe sieht in diesem Vorhaben eine große Chance für die Sicherstellung der medizinischen Versorgung in der Region und die Stärkung des Wissenschaftsstandortes Osnabrück.

„Wir brauchen dringend mehr Medizinstudienplätze in Deutschland, um dem zunehmenden Ärztemangel, insbesondere im ländlichen Raum, entgegenzuwirken“, erklärt Mareen Guth, gesundheitspolitische Sprecherin und Fraktionsvorstand der Grünen. „Eine private Medizinhochschule in Osnabrück könnte dazu einen sinnvollen Beitrag leisten und jungen Menschen aus der Region die Möglichkeit eröffnen, ein Medizinstudium vor Ort aufzunehmen.“

Die Kooperation mit der Hochschule Osnabrück verspricht dabei einen innovativen Ansatz, der Theorie und Praxis eng miteinander verzahnt und die Stärken der bestehenden Hochschullandschaft nutzt. „Der Mehrwert für unsere Region ist immens“, betont Matthias Seestern-Pauly, Fraktionsvorsitzender der FDP. „Eine solche Hochschule zieht nicht nur kluge Köpfe an, die wir langfristig für unsere Region gewinnen wollen, sondern sie stärkt auch die medizinische Infrastruktur und ist damit ein starkes Signal für eine gute Gesundheitsversorgung in der Zukunft.“

Die Grüne/FDP/CDW-Gruppe hebt jedoch hervor, dass von den Plänen nicht nur die Kliniken und die städtischen Strukturen in Osnabrück profitieren dürfen. „Es muss klar und deutlich werden, dass auch der gesamte Landkreis Osnabrück einen substanziellen Nutzen aus dieser Medizinhochschule ziehen wird“, fordert Michael Lührmann von der CDW. „Wir müssen sicherstellen, dass die zukünftigen Ärztinnen und Ärzte auch für die medizinische Versorgung unserer ländlichen Regionen gewonnen werden können.“

Als mögliche geeignete Maßnahmen sieht die Gruppe Stipendienprogramme für Landärzte, eine enge Kooperation mit den im Landkreis gelegenen Kliniken wie dem Krankenhaus Quakenbrück und die Integration von Forschungsfragen, die sich spezifisch mit den Herausforderungen der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum befassen (z.B. Telemedizin, Notfallversorgung auf dem Land) an.

Abschließend unterstreicht die Grüne/FDP/CDW-Gruppe die Notwendigkeit einer klaren Finanzierungsstrategie: „Wir befürworten eine wohlüberlegte Anschubfinanzierung durch kommunale Gesellschafter, um das Projekt auf den Weg zu bringen“, so Rainer Kavermann, Fraktionsvorstand der Grünen. „Es muss jedoch von Anfang an klar sein, dass keine fortlaufende Finanzierung durch den Landkreis oder die Stadt erfolgen darf. Die private Universität muss sich nach dieser auf fünf Jahre angelegten Initialphase selbst tragen und durch Studiengebühren sowie Drittmittel und Einbindung weiterer Gesellschafter eine nachhaltige finanzielle Basis finden.“

Die Grüne/FDP/CDW-Gruppe wird die weiteren Entwicklungen aufmerksam verfolgen und sich konstruktiv in die Beratungen einbringen, um sicherzustellen, dass die geplante Medizinhochschule ein voller Erfolg für den gesamten Landkreis Osnabrück wird.